A L I  

    L  E  S  E  P  R  O  B  E

 

Vom Gemobbten zum Terroristen

al-Qaida-Zelle BRD ‹|› MI6

 

 

K U R Z E X P O S E 

 

Ali besitzt den nicht seltenen, eher typischen Deutsch-Türken-Syndrom. In Deutschland geboren und im Laufe seines Lebens mehr und mehr einer frustrierenden Fage ausgesetzt: Wohin gehöre ich? Aber Ali kommt damit sehr gut zurecht. Er ist sehr, sehr gut in der Schule. Und ein Sprachgenie. Seit einem unendlich spannenden Schul-Praktikum am Flughafen will er sein Berufsleben der internationalen Luftsicherheit widmen. Und nicht viel späters chon bei der Einstellung als Luftsicherheitsassistent konnte er außer seiner Muttersprache Türkisch natürlich auch Deutsch, außerdem vier Mittelmeersprachen: Italienisch, Griechisch, Spanisch, Französisch. Dazu kammen natürlich noch Arabisch und Englisch. Dafür sorgten seine anatolischen Großeltern, Freundinnen aus allen Herrenländern auf den Nebenschulbänken- und Betten. Inshalah! Russisch, Ukrainisch und Parsi flogen irgendwann während der Berufsschule zu. Natürlich fließend! Englisch war und ist aber nach eigenem Bekunden sein Steckenpferd: "London? What a groovy City!". Die Sprache liebt er und fast jeden zweiten Tag läuft er den weiten Weg zum British Airways Counter und baggert die Girls dort an auf eine Zeitung, eine Zeitschrift – irgendetwas damit er das Lesen und das Lautlesen üben kann.

Alle 10 Fremdsprachen fließend. In Wort und Schrift.

 

Ali fühlte sich in seiner Aufgabe sehr wohl, denn er konnte sich praktisch mit jedem Menschen verständigen, dem er am Arbeitsplatz und auch anderswo, begegnete. Bis er zunehmend von der Firmenleitung gemobbt wird: Vermutlich (so hat es Ali von einen nahestehenden Kollegen gehört) wegen seiner exzellenten Aufstiegschancen, die ihm von der Chefetage aus, nicht gegönnt werden. Es bestand immerhin die Möglichkeit sich weltweit versetzen zu lassen und in den verschiedensten Hauptstädten oder Flughafendrehkreuzen der Welt, z. B. Shanghai, London, New York, Sydney, etc.,  weiter an seiner Karriere zu arbeiten. Seine Chefs hatten aber etwas dagegen, dass so ein Emporkömmling, ein Shooting Star wie dieser Ali so eine Chance bekommt. Eine Chance, die sie selber gerne hätten. Der Geschäftsführer seiner Firma konnte nicht mal Englisch verstehen!

Es war dann Ali irgendwann alles über den Kopf gewachsen. Trotz seiner Bemühungen weiterzukommen, wurde er in der gesammten Konzernstruktur ständig ausgebremst. Er quittiert enttäuscht nach vier Jahren den Dienst und verfällt in tiefem Selbstzweifel. Er kennt keinen Ausweg.

Denn seine ganzen Qualifikationsbestrebungen zielten einzig und allein auf die Anstellung und Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Europa-, und Welt weit aggierenden Unternehmen. Alle Neubewerbungen bei ähnlichen Firmen gingen aus unbekannten Gründen merkwürdigerweise daneben. Ali verzweifelte. Momat für Monat. Jahrein,  jahr aus. Von einem Vorstellungsgespräch zum anderen wurde er stets zuvorkommend behandelt, aber eingestellt wurde er nicht.

Es wuchs in ihm ein innerlicher Zorn und Ali schlitterte ab in die Tatenlosigkeit. Er blieb zuhase, bekam Unterstützung von seinen Eltern. Allmälich drohte Harz-IV auszusetzen. Ali suchte Trost in der Moschee. Dort war er seit langen Jahren nicht mehr gewesen. Ein Verwandter griff ihm unter die Arme und richtete ihn auf: Er sei mehr Wert als er jetzt denke und könnte hier, in der Gemeinde Großes leisten, wenn er sich nur auf seine Wurzeln besinnt. Und Ali besinnt sich irgendwann tatsächlich auf seine sozialen Wurzeln. Er begreift, dass er vielleicht geboren wurde um einem anderen Ideal zu dienen, als dem schnöden Mammon hinterher zu laufen und dem westlichen Lebensstil, oder dem Bestreben, Chef eines Luftsicherheitsunternehmens zu sein. Seine Phsyche verwandelte sich.

Und eine mörderische Jagd auf die Feinde Allahs bahnt sich seinen Weg.